1.
- Im Klassenzimmer, da liegt sie bereit
- Groß genug für kleine Hände, man glaubt es kaum
- Schüler staunen, die Augen weit
- Doch beim Kunstlehrer hat sie ihren Raum
- Ja, sie wartet still, ganz unscheinbar
- Die Kinderschere schneidet präzise, wunderbar
- Doch pass gut auf, denn eines Tages
- Wird sie gebraucht, das ist wohl klar
2.
- Auf ins Museum, die Kunst ist groß
- Kindergesichter strahlen, gleich geht es los,
- Mit Augen, die leuchten wie ein Stern
- Doch Vorsicht, der Kleber, der lacht von fern
- Ja, sie kleben sich fest, voller Eifer und Clou
- Auf den Gemälden, bunt und im Nu
- Die Lehrer staunen, rufen: Was habt ihr getan?
- Aber Kinderträume halten, wie Klebstoff so lang
3.
- Der Museumsdirektor kommt rein
- Mit der großen Schere in der Hand, so fein
- Zack befreit er sie von den bunten Flächen
- Mit einem Lächeln, das Bände spricht, die Frechen.
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- Schneidet sie frei, mit ruhiger Hand
- Kinder lachen wieder, im bunten Land
- Der Kunst gewidmet, mit Fantasie
- Museumsdirektor, seine Mission, voll Magie
4.
- Die alten Meister, nun zerlöchert sie stehen
- Teure Leinwände mit Geschichte vergehen
- Die Kinder kleben nicht mehr dran, sind frei
- Sie haben noch Konservendosen dabei.
- Doch plötzlich der Schreck, eine Tat so wild
- Tomatensuppe auf Gemälden, wie ein Schild
- Die Lehrer rufen: „Was habt ihr getan?
- Wegen euch Banausen klebt hier überall jetzt Suppe dran!“
5.
- Ein Akt der Rebellion, so klar und kühn
- Gegen Ölkonzerne, wir müssen was tun
- Kinder sehen die Zukunft, in Farben, die quellen
- Auf den Leinwänden zeigen sie, was sie erzählen
- Protest in roter Suppe, die Leinwand voll Öl
- Die Botschaft ist klar, kein Ende, kein Hehl
- Die Meisterwerke weinen, doch auch verstehen sie
- Wir kämpfen gegen Ölgemäde in der Galerie.
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