1.
- Unterm Sternenhimmel, still und sanft
- Im Plattenbauviertel so verhanft
- Erwacht die Wäschespinne, schwarz und groß,
- Inmitten der Nacht springt sie plötzlich los.
- Tagsüber tarnt sie sich geschickt,
- Als schwarzer Porsche auf dem Parkplatz,
- Doch in der Nacht, wenn alles schläft,
- da kommen Netz und Gift zum Einsatz.
- Mit einem Riesenknall, da ist sie wieder,
- Über uns schleicht sie auf und nieder.
- Fangnetz gespannt, unser Schrei verpufft,
- Die schwarze Wäschespinne, die springt durch die Luft.
2.
- Wenn die Nacht hereinfällt, ganz still und fein,
- Schleicht sie sich in den Hof, glänzt im Mond allein.
- Der stets bebekotzt ist bis Sonne scheint.
- Sie spinnt die Leinen übern Platz,
- bis ein Assi daran Wäsche aufhängt,
- Dann springt sie auf mit einem Satz,
- bekotzt die Wäsche wie besengt.
- Der Magensaft, so scharf und kalt,
- Zerfrisst die Wäsche still und leis,
- Ein Duft, der durch die Straßen wallt,
- Im ganzen Viertel stinkt nach Scheiß.
- Mit einem Riesenknall, da ist sie wieder,
- Über uns schleicht sie auf und nieder.
- Fangnetz gespannt, unser Schrei verpufft,
- Die schwarze Wäschespinne, die springt durch die Luft.
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3.
- Ist all die Wäsche dann mit Saft bekotzt,
- Kommt sie zurück, still und bedacht,
- Lutscht den Glibber aus Schleim und Rotz,
- Bis sie vollends sitt und satt.
- Doch manchmal quält der Hunger sie,
- Und keine Wäsche weit und breit,
- Dann findet sie ein kleines Leckerli
- Auf Spielplätzen zur nächtlichen Zeit.
- Dort schlafen Kinder, ganz benebelt,
- Vom Kleber high, vom Traum umhüllt,
- Die Spinne speit, und alles hebelt,
- Das Plattenbauviertel riecht nach Müll.
- Sie lutscht die Kinder sanft und mild
- Vom Klettergerüst, ganz still und sacht,
- Bis ihre Gier komplett gestillt,
- Und sie verschwindet in der Nacht.
- Mit einem Riesenknall, weg ist sie wieder,
- Über uns schleicht sie auf und nieder.
- Fangnetz gespannt, unser Schrei verpufft,
- Die schwarze Wäschespinne, die springt durch die Luft.
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