Die Macht der Thränen

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Mündlich, aus Biegnitz bei Glogau.

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\transpose c c'{ \key f \major \time 3/4 
\partial 8 c8 ^\markup{ "Langsam."} 
f c f (a) c'4  bes8 g f4 r8 f   e f g4 c'  c'8 (b) c'4 r8 \bar "||"
\repeat volta 2 {
a8 bes c' d'4. c'8 bes d' c'4. bes8   
a g f (g) bes a  \grace{a8 (g8)} g4 f r8 
} }
\addlyrics { 
Es kam von ei -- ner Neu -- ſtadt her 
ein Witt -- frau ſehr be -- trü -- bet; 
es war ge -- ſtorbn ihr lie -- bes Kind, 
das ſie von Her -- zen ge -- lie -- bet.
}
>>

1.

Es kam von einer Neuſtadt her
ein Wittfrau ſehr betrübet;
|: es war geſtorbn ihr liebes Kind,
das ſie von Herzen geliebet. :|

2.

Sie gieng einmal ins Feld hinaus,
ihr Traurigkeit zu lindern:
da kam das liebe Jeſulein
mit ſo viel weißen Kindern.

3.

Mit weißen Kleidern angethan,
mit Himmelsglanz verkläret,
mit einer schönen Ehrenkron
warn dieſe Kinder gezieret.

4.

Und als die Mutter ihr Kind erblickt,
schnell that ſie zu ihm laufen:
„Was machſt du hier, mein liebes Kind,
daß du nicht biſt beim Haufen?“

5.

„‚Ach, Mutter, liebſte Mutter mein,
der Freud muß ich entbehren;
hier hab ich ein ſehr großen Krug,
muß sammeln eure Thränen.

6.

„‚Habt ihr zu weinen aufgehört,
vergeſſen eure Schmerzen,
ſo find ich Ruh in dieſer Erd;
das freute mich von Herzen.‘“

Quelle: Ludwig Erk: Deutscher Liederhort – Auswahl der vorzüglichern deutschen Volkslieder, Berlin 1856, Lied 3 (Seite 8)

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